F@R Fatbike → Wie fährt sich so ein Teil?

So, nun habe ich die erste Ausfahrt hinter mir. bei -3°C, auf Asphalt, hartgefrorener Schneedecke und verspurtem Waldboden, konnte ich die ersten Eindrücke sammeln. Nun kann ich auf die Frage der Freunde und Kollegen, wie sich so ein "Ungetüm" fährt, erste Antworten geben. Zunächst aber ein paar (reifen-)technische Angaben:

  • Felgen: Weinmann HL-102 Alloy, 100 mm, 32 H

  • Reifen: Vee Rubber Bulldozer, 26" x 4.7", 72 TPI

  • Luftdruck: 0,9 bar

Mit dem Luftdruck muss ich noch experimentieren, für die erste Ausfahrt habe ich mit 0,9 bar einen relativ hohen Wert gewählt. Nun, wie aber fährt es sich jetzt denn? Eigentlich ganz normal, eigentlich ...

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Die Masse der schwereren Reifen und Felgen am Außendurchmesser der Räder macht sich natürlich beim Beschleunigen bemerkbar. Es geht also nicht ganz so spritzig vorwärts. Nach einigen Kilometern habe ich den Unterschied jedoch nicht mehr wirklich gespürt. Bei Geradeausfahrt muss man den Lenker etwas fester im Griff haben, die breiten Walzen möchten sich ab und zu eine eigene Spur suchen. Auf Asphalt bemerkte ich diesen Effekt weniger stark, aber er ist da. Bei hartgefrorenem Schnee und verspurtem Waldboden war das Nachlaufen etwas stärker ausgeprägt. Gewöhnungsbedürftig ist auch das Kurvenfahren. Zunächst lenkt das Rad gut ein, um sich dann jedoch gegen die Kurvenfahrt etwas zu wehren. Es ist fast so, wie bei einem Motorrad, das mit zuwenig Luftdruck gefahren wird. OK, das hilft den Nicht-Motorradlern jetzt nicht viel weiter ;-). Welchen Einfluss die montierte Lenkertasche, oder auch der gewählte Luftdruck auf das Fahrverhalten hatte, muss ich bei weiteren Ausfahrten noch testen. Demnächst mehr dazu ...

Nun bin ich das Rad ohne die Lenkertasche gefahren. Das etwas eigenwillige Lenkverhalten ist geblieben, jedoch nicht ganz so ausgeprägt, wie oben beschrieben. Je öfter ich mit dem Fatty fahre, desto mehr gewöhne ich mich an die eine oder andere Eigenart, so dass sie mir gar nicht mehr auffallen. Spaß mach es allemal ;-)

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Mittlerweile habe ich mit dem Luftdruck weiter experimentiert und ihn zwischen 0,5 und 0,9 bar variiert. Dazu habe ich mir einen SKS-Luftdruckprüfer gekauft, siehe Bild unten, weil die Skala der Anzeige an der Standpumpe zu grob ist, um den Druck genau und wiederholbar einzustellen. Mit 0,5 und 0,6 bar spürte man auf festem Boden (Asphalt, harten Waldboden) das stärkere Walken der Reifen in den Beinen. Auf weichen Böden (matschiger Untergrund, Schnee) war im Vergleich zu 0,7 - 0,9 bar kein Unterschied in der Walkarbeit zu spüren. Ob die Traktion besser war, als bei höherem Luftdruck, kann ich leider (noch) nicht beurteilen, ich kam während der bisherigen Touren auch mit höheren Drücken gut durch. Das eigenwillige Lenkverhalten wurde mit geringerem Luftdruck stärker (klar!). Momentan fahre ich vorne und hinten mit 0,7 bar, das ist für mich (momentan) der beste Kompromiss zwischen Walken, Lenkverhalten und Traktion.

Den richtigen Luftdruck einstellen ist nicht ganz einfach, da die Skalierung der meisten Manometer (an den Luftpumpen) viel zu grob ist. Siehe auch folgenden Link: Luftpumpe/Manometer