Schrauberkurs bei Hanspeter |
|
Die Fahrradtechnik ist schon etwas spezielles und macht dem Einen oder Anderen nicht immer Freude. Um sich mit der Materie anzufreunden, erklärte sich Hanspeter bereit, uns einen Schrauberkurs angedeihen zu lassen - wahrscheinlich, damit die blöden Fragen endlich aufhören ;-) An einem kühlen Mittwochabend treffen wir, Silvia, Sepp und Carlo, uns bei Hanspeter in der Werkstatt und staunen nicht schlecht. Im Nebenraum wurden heiße und kalte Getränke, sowie gekreuzte Fettbemmen (Butterbrezel) serviert, der DJ des Dorfes machte Musik und leichbekleidete ... äh, jetzt geht aber die Fantasie durch. OK, bis zu den Butterbrezeln stimmt's noch ;-). Nach einem wärmenden Kaffee fangen wir also mit dem Schwärzen der Finger an ... 1. Das Fahrrad vor dem Schrauben reinigen. Das ist nötig, damit man alle Schrauben findet ;-), nein, natürlich damit man beim Zerlegen der Teile nicht überall den Dreck reinwuselt, der nachher den Verschleiß fördert. Wer will, kann dem Lack des Rahmens noch eine Kur mit Autowachs (keine Politur!) gönnen. Doch wir wollen es bei Hanspeters Drahtesel nicht übertreiben. Beim Wienern der Räder gleich die Speichen kontrollieren, ob noch alle fest und unbeschädigt sind. 2. Vorderrad ausbauen und die Nabe zerlegen. Darauf achten, dass die Kugeln der Lager nicht unter der Werkbank verschwinden. Alles reinigen und mit frischem Mehrzweckfett einfetten. Die Kugeln wieder einsetzen (die werden durch das Fett gehalten), Achse einführen und das erforderliche Lagerspiel einstellen. 3. Hinterrad ausbauen, die Kassette abbauen und die Nabe wie beim Vorderrad überholen. Die Kassette mit Kaltreiniger (nicht wie Hanspeter mit stinkendem Benzin) reinigen. Jetzt, wo die Hände versaut sind, gleich noch einen Butterbrezel reindrücken ;-). Bei der Gelegenheit gleich die alte Kette runterschmeißen. 4. Mit einem Abzieher die Tretkurbeln abbauen und die Kettenblätter auch gleich in das Lösungsmittel tauchen und reinigen. Klickpedale überprüfen. Daran wird nichts repariert, die werden bei Bedarf ausgetauscht! 5. Umwerfer der Schaltung abbauen, zerlegen und reinigen. Danach zusammenbauen. Wer keine Lager sondern Hülsen in den Rädchen hat, diese leicht einölen. Falls Lager vorhanden sind, diese auf leichten Lauf prüfen. Da diese gekapselt sind und eine Lebensdauerschmierung haben, kann man sich Öl und Fett sparen. 6. Alle Innen- und Außenzüge ausbauen. Die Gegenlager der Außenzüge am Rahmen reinigen. Neue Außenzüge (Meterware) nach Maß der alten ablängen und ggf. mit neuen Endstücken versehen. Die neuen Züge (aus gutem Edelstahl) einziehen, die Außenzüge entsprechend einsetzen und nach dem Einfädeln in die Gegenstücke (Bremse, Schaltung) unter leichter Spannung fixieren. Wichtig: Die Züge nicht schmieren, da die Außenzüge eine Teflonseele haben, die bei Kontakt mit dem Schmiermittel aufquellen und den Zug in der Bewegung hindern. 7. Nach dem die Räder, Tretkurbeln und Schaltungsteile, sowie die neue Kette montiert sind, werden die Bremse und die Schaltung eingestellt. Wie das im Detail geht, kann man in den u. g. Links nachlesen. Ich hab keine Lust mir die Finger wund zu schreiben, wenn das andere schon getan haben. 8. Kaffee trinken, Brezel essen und sich gegenseitig schulterklopfend Respekt für die geleistete Arbeit aussprechen ;-) 9. Unseren Dank an Hanspeter aussprechen, für die geduldige Unterweisung seiner Schützlinge und die großzügige Bewirtung!!! 10. Und weil wir uns doch nicht alles merken können, hier noch Links mit genauen Beschreibungen der diversen Arbeiten: http://www.smolik-velotech.de/technik/ |
|
[Schrauberkurs] - Album 1 ⇒ |